Die Eisenküste
Starke Stürme, heimtückische Strömungen und Riffe so hart wie Eisen führten dazu, dass Schiffe wie Brennholz zerkleinert wurden. Daher wird die Nordseeküste von Thyborøn bis nach unten zu Hvide Sande auch als Eisenküste bezeichnet. Von 1858-1882 wurden dort nicht weniger als 1200 Strandungen und Schiffswracks entlang der Küste registriert. Die Nordsee wurde von den Seeleuten gefürchtet, denn die Strömungsbedingungen waren unberechenbar und ließen ein Schiff leicht vom Kurs abkommen. Die Nordseeküste war flach und ohne Häfen oder schützende Buchten.
Besuchen Sie einige der Orte, an denen die Geschichte auf lebendige Art und Weise erzählt wird. Zum Beispiel im Küstenzentrum in Thyborøn, wo das russische Kriegsschiff Alexander Nevskij, welches 1868 mit 727 Mann an Bord vor Harboøre versank, erlebt werden kann. Im Thyborøn Hafen liegt der große Anker des Schiffes und fungiert heutzutage als Wahrzeichen des Hafens. Der Bovbjerg Leuchtturm ist auch, sowohl hinsichtlich der historischen Bedeutung als auch aufgrund der ganz einzigartigen Natur, ein Erlebnis. Der Leuchtturm wurde 1877 gebaut, um den Seeleuten in der Nordsee zu helfen. Dieser blinkt zweimal alle 15 Sekunden und das Licht erstreckt sich 16 Seemeilen auf das Meer.
Das Strandungsmuseum St. George ist ein einzigartiges Erlebnis, auch wenn Sie nicht besonders an Geschichtlichem interessiert sind. Kinder jedes Alters werden leicht von der völlig anderen Art und Weise des Erzählens der Geschichte im Strandungsmuseums mitgerissen, denn dabei werden alle Sinne benutzt. Der Ausgangspunkt ist dabei eine der größten Strandungskatastrophen der Weltgeschichte, die zu Weihnachten 1811 vor Thorsminde stattfand. Dabei strandeten die zwei englischen Linienschiffe HMS St. George und HMS Defence während eines Orkans und ca. 1400 Menschen kamen dabei ums Leben. Im Museum begleiten Sie die zwei Schiffe auf deren letzte Reise und bekommen mithilfe der vielen geborgenen Gegenstände von St. George einen Einblick in das tägliche Leben auf einem englischen Linienschiff. Die große Schiffsglocke, dessen Geräusch das letzte war was die vielen Seeleute vor dem Untergang hörten, steht auch in der Ausstellung und ruft eine leichte Gänsehaut auf den Armen hervor, wenn der tiefe Ton der Glocke erklingt.